Hermann Neubacher

fr. Diplomat und Wirtschaftsfachmann

* 24. Juni 1893 Wels

† 1. Juli 1960 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 38/1960

vom 12. September 1960

Wirken

Hermann Neubacher wurde am 24. Juni 1893 in Wels (Oberösterreich) geboren und stammt väterlicher- und mütterlicherseits aus Försterfamilien des Salzkammerguts und Oberösterreichs. Er absolvierte das Konvikts-Gymnasium in Kremsmünster und bezog 1912 die Hochschule für Bodenkultur in Wien. Den 1. Weltkrieg machte er als Oberleutnant d.R., mehrfach ausgezeichnet, an der Front mit.

Nach dem Kriege erwarb er sich 1919 das Forstingenieurdiplom und promovierte 1920 zum Doktor der Bodenkultur. Noch im gleichen Jahr trat er in die Holzindustrie über und kam 1921 in die Geschäftsführung der "Gesiba" (Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt), deren Generaldirektor er von 1924 - 1934 war. Er war auch anderweitig führend im österreichischen Siedlungswesen und in der Bauindustrie tätig.

Seit 1925 war er Obmann im österreichisch-deutschen Wirtschaftsbund (in Deutschland geleitet von P. Löbe und Th. Heuss). Als Verfechter des Anschlußgedankens stand er seit 1934 im Gegensatz zur Schuschnigg-Regierung und in Verbindung mit der verbotenen nationalsozialistischen Partei und wurde in diesem Zusammenhang im Jahre 1935 zu Gefängnis verurteilt. 1937/1938 war er in der Zentralverwaltung der IG Farben AG in Berlin tätig. Nach dem Einmarsch Hitlers ...